Umgibt ein gewisses Mysterium das Klimakterium?

Irgendwie sind wir doch alle gespannt, was da Neues kommt und wie es dann sein wird, wenn uns unsere Hormone verlassen, das Schwitzen aufhört, die Wechseljahres-Beschwerden endlich verklingen.

Kommt nun der Aufbruch in ein ”Neues Leben“? Als Frau mit Lebenserfahrung, Liebeserfahrung, Berufserfahrung und Weisheit? Ist die Menopause ein Wendepunkt im Leben einer Frau?

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Erfahrungen von Frauen, Wechseljahre Symptome, Plötzliches starkes Schwitzen

 

Wieder Freude am Leben, vorbei die Stimmungsschwankungen und Depressionen – Bericht einer Frau die nun mit 55 Jahren ihre Wechseljahre überstanden hat.

„Ich kann niemandem sagen wie froh ich bin, dass ich diese schreckliche Zeit hinter mich gebracht habe. Nun kann ich mein Leben ohne Wechseljahre wieder genießen. Die lästige Menstruation mit all den Beschwerden vor den Tagen, nach den Tagen und währenddessen, gibt es nicht mehr. Ich kann ins Schwimmbad gehen wann immer ich will. Auch die dumme Verhüterei hat ein Ende. Ich muss weder rechnen wann der Eisprung stattfindet, noch verhütende Hormone schlucken. Alles in allem kann ich nur sagen, ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist mit dem Klimakterium. Ich fühle mich großartig, bin fit und voller Lebensfreude. Was die Wechseljahre-Hormone doch so alles mit einer Frau anstellen:

Während meiner Wechseljahre litt ich sehr stark unter extremen Stimmungsschwankungen bis hin zur Wechseljahres Depression. Ohne vorherige Anzeichen brach plötzlich alles um mich herum zusammen. Dies geschah alles ohne einen erkennbaren Grund. Ich fühlte mich elend, hatte das Gefühl nichts fertig zu bringen oder gar komplett zu versagen. Natürlich wusste ich das dies alles von den Schwankungen der Hormone kam, aber es nützte nichts. Ich fühlte mich deswegen kein bisschen besser. Die Hitzewallungen in den Wechseljahren über die viele Frauen so klagen waren bei mir nicht so schlimm. Mir war zwar ab und an einmal heiß, aber das war auch schnell wieder vorüber. Das Schlimmste für mich waren wirklich diese unberechenbaren Stimmungsschwankungen – deutliche Symptome der Wechseljahre. Aber nun blicke ich wieder zuversichtlich in die Zukunft. Ich bin zwar keine junge Frau mehr, aber dafür eine vor allem gesunde und zufriedene Frau.“

(Anne Mayers Name geändert)

Philosophische Betrachtung: Sind die Wechseljahre das Tor zum Alter?

Die Zeit vergeht schneller wie in den Kinder- und Jugend-Tagen. Ja, wir haben regelrecht das Gefühl die „Zeit rennt“. Empfinden wir das nur so oder entsteht dieser Eindruck weil unsere verfügbare Lebenszeit weniger wird? Wir ertappen uns dabei mitten im Erleben einer schönen Sache, eines Urlaubs einer Reise, eines Festes ja gar mitten im Liebesakt, zu denken, dies ist in unmittelbarer Zeit auch schon wieder vorbei und gehört zur Vergangenheit. Je älter wir werden um so mehr Erinnerungen und Vergangenheit gibt es in unserem Leben. Und gleichzeitig wird die Zukunft immer kürzer. Diese Vorstellung macht uns Angst, denn sie konfrontiert uns mit dem Gedanken an unser Ende. Einen Gedanken den man in jungen Jahren gerne auf die Seite schiebt mit dem Argument: „Du bist ja noch jung! Du hast ja noch so viel vor Dir“ Und jetzt rückblickend erschrecken wir, wie kurz unsere Zukunft war und wie kurz wir jung waren und was wir uns alles erträumt hatten und welche Träume dann tatsächlich Realität wurden. In Wahrheit verbringen wir nur einen sehr kurzen Teil unseres Lebens als „junge Menschen“. Die „gefühlte Zeit“ unserer Jugend erscheint uns so lange. Wie wir Kinder waren, erschien uns doch ein Tag so endlos lange. Und jeder Tag war ein neues Abenteuer und wir freuten uns darauf und waren neugierig was alles passieren würde an jedem neuen Tag. Sechs Wochen Sommerferien waren eine endlos lange Zeit.

Dies sind, so denke ich, typische Gedanken eines Menschen in der Lebensmitte! Schließlich ist die Zeit für uns Menschen ein unbegreifliches Phänomen und das einzige was für uns in diesem Leben sicher ist, ist der Tod. Mit diesem Wissen um unsere Endlichkeit beginnt bereits unser Leben. Nun in der Mitte oder im letzten Drittel packt uns plötzlich die Panik. Die Zeit wird kostbarer. Wir wollen sie nicht mehr verschwenden und das ist auch gut so. Vielleicht beginnen wir nun endlich weniger oberflächlich zu sein und tatsächlich bewusster zu leben. Vielleicht haben ja die Wechseljahre doch einen tieferen Sinn!

(unbekannte Autorin)

Was machen die Hormone mit uns?
Eine 50-jährige Frau erzählt wie sie sich als Spielball ihrer Hormone fühlt.

„Als Frau mitten im Klimakterium plagen mich in der Nacht Hitzewallungen mit  Schwitzattacken. Ich wache meist schweissgebadet auf und kann nicht wieder einschlafen. Dann öffne ich das Fenster, damit frische Luft hereinkommt. Alles hilft nichts, ich treibe mich im Haus herum, düstere Gedanken über Tod und Krankheit plagen mich – typische Wechseljahres Depressionen. Am liebsten würde ich duschen, aber aus Rücksicht auf meinen Mann und die Kinder lasse ich es bleiben. Am nächsten Morgen liege ich dann wie erschlagen im Bett und kann mich kaum bewegen. Das Aufstehen ist eine Tortur und jeder der es wagt mich in der Füh anzusprechen bekommt eine Abfuhr. Sind dann endlich die Kinder und mein Mann aus dem Haus und ich habe es endlich bis in mein Büro geschafft, bin ich so erschöpft dass ich mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren kann. Ich benötige mindestens eine Stunde um mich halbwegs zu erholen. Dann läuft es halbwegs. Aber eine Besprechnung gleich in der Früh wäre die Hölle. Vielleicht gibt es ja irgendwelche pflanzlichen Mittel gegen die Wechseljahres Müdigkeit, denn lange halte ich diesen Zustand nicht mehr aus.“

(Ulrike aus Hamburg, 50)

Schrecklich peinlich – Bericht über Schweißausbrüche und Hitzewallungen mitten in einem Meeting!

„Ein schrecklich peinliches Erlebnis ist mir noch bis heute in Erinnerung geblieben. Jeden Montag fand bei uns in der Abteilung, am Morgen ein sogenanntes Jour-Fix statt. Ich arbeitete in der Marketing-Abteilung einer großen Firma, in der ich heute übrigens immer noch sehr erfolgreich tätig bin. Auf jeden Fall wurde auch an diesem Montag-Morgen der neue Wochenplan erstellt. Erreichte Ziele besprochen und neue Ziele definiert. Wer was bearbeitet usw.

Als die Reihe an mich kam, mein Thema vorzustellen und zu erklären und es war noch dazu ein kompliziertes und schwieriges Thema, schoß mir auf einmal, als würden plötzlich irgendwo in meinem Körper Schleusen geöffnet der Schweiß ins Gesicht. Wie ich dies bemerkte wurde es mir schrecklich peinlich und ich fühlte zu allem Überfluss noch die Röte in mir aufsteigen. Mit wurde schrecklich heiß und mein Puls raste. Es war die Hölle. Natürlich kam ich aus dem Konzept und verhedderte mich in sinnlosen Phrasen. Alle starrten mich an und ich redete immer mehr unzusammenhängendes und sinnloses Zeug daher. Am liebsten wäre ich geflüchtet und hätte den Konferenzraum verlassen. Diese dummen Wechseljahres-Symptome. Aber es gab kein Entkommen. Ich stand mitten im Raum vor dem großen Konferenztisch und alle Augen waren voller Spannung auf mich gerichtet. Dann bekam ich in meinem verwirrten Gehirn einen klaren Gedanken zu fassen und wagte die Flucht nach vorne. Ich musste mich outen. Es gab keine andere Chance. Und das tat ich dann auch. Etwas hilflos und immer noch schwitzend und mit hochrotem Kopf begann ich dann meinen Kollegen die Situation zu erklären. Ich nahm die Worte Wechseljahre, Schwitzen und Hormone in den Mund. Und plötzlich nach den ersten paar zaghaften Sätzen befand ich mitten in einem Vortrag über meine Erfahrungen über die Wechseljahre, die Wechseljahres-Symptome, die Beschwerden und alles was mir am Herzen lag. Die Kollegen waren zuerst natürlich verwundert, aber dann hörten sie mir aufmerksam und interessiert zu. Und zu meiner Überraschung bekam ich, nachdem ich mit meiner flammenden Rede geendet hatte sogar noch richtig Beifall. Man bewunderte meinen Mut und meine Offenheit und viele der Kollegen und Kolleginnen sagten mir noch später, dass sie sich das niemals getraut hätten und es ganz toll fanden. Seit dieser Zeit habe ich auch keine Schwitzattacke mehr in einem Meeting bekommen. Da ist auch ganz schön viel im Kopf!
Schließlich befindet sich „Frau“ genauso wie „Mann“ auf dem beruflichen, geistigen und körperlichen Höhepunkt im Leben. Nur unsere Gesellschaft muss erst lernen, dass das auch für die Frauen gilt und nicht nur für die Männer!

(Maria aus Berlin, heute 60)

Mich regt das ganze Geschwätz über Wecheljahre und Wechseljahre Symptome einfach nur auf!

Das ist halt mal so wenn man älter wird. Was gibts da zu lamentieren? Man hat das Gefühl die Menschen haben keine anderen Probleme, die kreisen doch nur alle um sich selbst. Ob so eine arme Frau auf Haiti, die ihre ganze Familie verloren hat Probleme mit den Wechseljahren hat? Ich glaube kaum! Das ist alles nur Gejammer auf hohem Niveau. Man kann sich diese ganzen Wechseljahresbeschwerden auch einreden oder einreden lassen!

(Petra, Österreich, 68)

Hormone ja oder nein?

Ich bin für Hormone, bzw. eine Hormontherapie, seit ich die Hormone nehme geht es mir einfach rundum besser. Vorher war ich aggresiv, depressiv und lustlos. Mein Leben versank in einem öden, grauen und frustrierenden Nebel. Es machte alles keinen Sinn mehr und ich hatte Schmerzen. Meine Gelenke schmerzten, ich schwitzte, war launisch, immer kurz vor dem Heulen. Ich wollte auch nicht mehr aus dem Haus gehen und hatte unerklärliche Angstzustände. Es war einfach nur noch furchtbar und ich fühlte mich alt, scheußlich und unerotisch. Mein Mann war wirklich sehr verständnisvoll, aber auch mit der Liebe klappte es nicht mehr richtig und das war sehr belastend. Das Problem war meine Scheide wurde nicht mehr richtig feucht und tat dann auch noch weh. Und das Schlimmste von alledem war, dass ich keinen Orgasmus mehr bekam. Es war einfach nur noch die Hölle. Meine Frauenärztin verschrieb mir dann Hormone und jetzt nachdem ich diese Tabletten eine zeitlang genommen habe fühle ich mich wieder wohl, ich bin wieder ausgeglichener und es funktioniert auch alles wieder wie früher. Wenn ich allerdings das Präparat absetze weiß ich nicht was passieren wird. Ich genieße im Moment das Leben wieder in vollen Zügen, egal was es für Nebenwirkungen gibt, aber ich habe auch Angt davor was passiert wenn ich die Hormone nicht mehr nehme.

(Andrea aus Hannover)

Yoga und Meditation haben mir in allen schwierigen Lebenslagen und Krisen bisher immer geholfen.

Yoga übe ich schon seit vielen Jahre aus und das tut mir sehr gut. Ich beginne jeden Tag mit einigen kleinen Yoga-Übungen. Anders kann ich garnicht mehr aufstehen. Mittlerweile ist es eine tägliche Routine für mich. Klappt es einmal nicht, dann fehlt mir etwas und ich bin unausgeglichen.

Irgendwann reichte mir das Yoga alleine nicht mehr aus und ich begann immer mehr Meditationsübungen in mein Yoga zu integrieren. Das wird oftmals auch in Yogakursen mit angeboten. Mitterweile gibt es ja alle Varianten von Yoga und anderen Atmentechniken. Für mich ist klar, nur durch diese Übungen kann ich meinen überaus stressigen Alltag bewältigen. Meditieren, das ist so eine Pause nur für mich allein.

Ich kann das nur jedem Empfehlen.

(Saskia aus München, 52)

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